Rheinische Post Nr. 94 – Viersen, 23.04.2021, S. 19
Resite ist Teil der Laarakkers-Gruppe
Von Heribert Brinkmann
Lobberich. Die Baustraße ist fertiggestellt, die Fläche planiert, alle 19 Parzellen sind verkauft, die ersten Bauanträge bereits gestellt. Auf dem vierten, letzten Bauabschnitt des Niedieck-Parks mit einer Fläche von 10.000 Quadratmetern, gelegen zwischen dem Lidl-Markt und der De-Ball-Straße, entstehen demnächst Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften und ein Mehrfamilienhaus. Alle Grundstücke sind bereits verkauft. „Die Nachfrage war groß“, sagt Merlijn Güppertz, Geschäftsführer der Resite Flächenentwicklungs GmbH in Düsseldorf. Bei der Besichtigung des Baugebietes zeigte sich Bürgermeister Christian Küsters (Grüne) sehr zufrieden mit der „tollen Entwicklung“ mitten in Lobberich. Dem früheren Industrieterrain folgt nun eine Wohnbebauung. Wer in Zukunft in den Niedieck-Park zieht und dort wohnt, wird nur noch durch den Straßennamen an die Geschichte der Textilindustrie in Lobberich erinnert. Längst sind die Industriehallen abgerissen und der hohe Schornstein mit dem Niedieck-Schriftzug fiel 2014. In der Firmengeschichte des niederländischen Unternehmens Laarakkers nimmt das symbolträchtige Foto vom Abbruch des Schornsteins eine zentrale Stelle ein. Der aktuelle Baustellentermin eröffnet das letzte Kapitel der Umwandlung des Niedieck-Geländes. Vor zehn Jahren hat die niederländische Laarakkers-Gruppe die alte Niedieck-Textilfabrik zu einem symbolischen Preis gekauft und das Gelände saniert. Auf einem Areal von rund 43.000 Quadratmetern wurde die Weberei abgerissen, der Schutt gereinigt, abgefahren und recycelt. Zusammen mit der Stadt und der Politik wurde an dieser zentralen Stelle in Lobberich neues Baurecht geschaffen, sodass das einst rein gewerblich genutzte Areal an Bauträger und private „Häuslebauer“ verkauft werden konnte. Mit dieser Flächenentwicklung hat die Laarakkers-Gruppe ein neues Geschäftsfeld entwickelt und mit Resite ein selbständiges Unternehmen geschaffen. Nicht ohne Stolz schildert Geschäftsführer Güppertz die Entwicklung an dieser Stelle. Mit diesem letzten Bauabschnitt werden dann am Ende insgesamt 420 Wohneinheiten geschaffen worden sein. Dazu kommen eine Kita, ein Altenheim, ein Park und drei Hektar Gewerbefläche. Den hohen Stellenwert dieser städtebaulichen Entwicklung zeigt sich auch bei der Baustellenbesichtigung. Dazu ist Markus Grühn, Geschäftsbereichsleiter Stadtentwicklung und Bauen bei der Stadt Nettetal, gekommen, ebenso Ortsvorsteher Harald Post (CDU) und an der Spitze Bürgermeister Christian Küsters (Grüne). Von Unternehmensseite ist Wiljan Laarakkers als Gesellschafter von Resite nach Nettetal angereist. Die Unternehmensgruppe nutzt den Termin, um gleichzeitig die Umbenennung der Tochter in Resite Flächenentwicklung GmbH zu promoten. An der De-Ball-Straße ist die Baustraße fertig. Da es gelang, von den Eigentümern der extrem langen Gartengrundstücke an der De-Ball-Straße ein hinteres Stück zu erwerben, ist das Baugelände von zwei Seiten aus zugänglich. Ansonsten hätte ein Wendehammer gebaut werden müssen. Im Juni sollen die Bauarbeiten beginnen. Als erstes soll zum Lidl-Gelände hin eine Lärmschutzwand aus Holz und Acrylglas gebaut werden, um die Papierpresse und die Anlieferung mit Lastwagen vom Wohngebiet abzuschirmen. Dieser vierte Bauabschnitt schließt die Sanierung des Industrieterrains ab. Begonnen hatte alles vor zehn Jahren mit dem Ankauf des Niedieck-Geländes. Der erste Bauabschnitt an der Niedieck- und der Färberstraße war der größte. 2014 wurden die Gebäude abgerissen, das Gelände saniert, teilweise wurde das Erdreich vier, fünf Meter tief abgebaggert und entsorgt. Von 2015 bis 2017 wurden die Grundstücke verkauft. Der Park mit 8000 Quadratmetern entstand 2015. Das neue Nettobauland beträgt 35.000 Quadratmeter. Beim zweiten Bauabschnitt an der Färberstraße entstanden auf 6000 Quadratmetern Nettobauland elf neue Parzellen. Der dritte Bauabschnitt zwischen Färber- und Kempener Straße startete 2016. Bis Oktober 2017 wurden 33 Baugrundstücke, überwiegend für Einfamilienhäuser, verkauft. Mit dem Grundstück an der De-Ball-Straße ist die Zusammenarbeit mit Nettetal nicht beendet. Als neues Projekt steht die Erschließung des ehemaligen Pierburg-Geländes, auch in Lobberich, an. Doch das nächste Projekt ist zuerst das Weyermann-Gelände in Viersen-Dülken. Auf etwa 20.000 Quadratmetern entstehen dort neue Nutzungen für Wohnen und Gewerbe.
Die Laarakkers Projektentwicklung GmbH ist jetzt die Resite Flächenentwicklung GmbH. Durch den Relaunch wird der Schwerpunkt des Unternehmens auch im Namen stärker auf die Flächenentwicklung und Flächensanierung von Grundstücken gelegt. Der Hochbau in der Projektentwicklung wird tendenziell partnerschaftlich verbundenen Unternehmen überlassen.